Öffentliche Vortragsreihe “HEIDELBERGER BRÜCKE” From advocacy to action

How can Universities and Cities work together to achieve UN Sustainable Development Goals?

Öffentliche Podiumsdiskussion
Donnerstag, 15. Mai, 2025
17:30 – 19:30
Alte Aula der Universität, Grabengasse 1

Wenn Städte die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) umsetzen, ist es entscheidend, alle relevanten Akteure an einen Tisch zu bringen. In Städten mit starken Universitäten kann die Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltungen und Universitätsleitungen wertvolle Synergien schaffen. Inter- und transdisziplinäre Forschung liefert wichtiges Fachwissen, während Citizen Science und Bürgerbeteiligung entscheidende Impulse für die Entwicklung inklusiver Strategien geben können. Die Veranstaltung richtet sich an ein breites Publikum – innerhalb und außerhalb der Universität.

 

Diskussionsforum

Prof. Dr. Géraldine Pflieger

Professorin für Stadt- und Umweltpolitik an der Universität Genf und Wissenschaftsvertreterin in der Schweizer Delegation, die für die Klimaverhandlungen an den UN-Klimakonferenzen (COPs) zuständig ist.

Prof. Dr. Natasha de Vere

Biodiversitätswissenschaftlerin und Professorin an der Universität Kopenhagen, Kuratorin für Botanik am Naturhistorischen Museum von Dänemark und leitende Forscherin in Projekten zur Bedeutung von Pflanzen und Gärten für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen, die Artenvielfalt und die Umwelt. 

Prof. Dr. Ulrike Gerhard

Professorin für Humangeographie Nordamerikas und Stadtgeographie an der Universität Heidelberg und leitende Wissenschaftlerin in mehreren europäischen Netzwerken, darunter dem 4EU+ Alliance Flagship Urban Health and Demographic Change.

Raoul Schmidt-Lamontain

Bürgermeister für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität in Heidelberg.

Moderation:

Dr. Maximilian Jungmann

Heidelberg Center for the Environment, Universität Heidelberg

Programm

17:30 Begrüßung und Einführung

Prof. Dr. Thomas Rausch, Heidelberg Center for the Environment, Universität Heidelberg
Dr. Max Jungmann, Heidelberg Center for the Environment, Universität Heidelberg

17:40 Einleitung

Impulsvorträge
Prof. Dr. Géraldine Pflieger, Universität Genf
Cities at the forefront of climate action
Prof. Dr. Natasha de Vere, Universität Kopenhagen
The importance of urban green spaces for the health and well-being of people and biodiversity

Einleitende Statements
Prof. Dr. Ulrike Gerhard, Universität Heidelberg
Raoul Schmidt-Lamontain, City of Heidelberg

18:10 Podiumsdiskussion

Prof. Dr. Géraldine Pflieger, Universität Genf
Prof. Dr. Natasha de Vere, Universität Kopenhagen
Prof. Dr. Ulrike Gerhard, Universität Heidelberg
Raoul Schmidt-Lamontain, Bürgermeister für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität in Heidelberg

Moderation:
Dr. Maximilian Jungmann, Heidelberg Center for the Environment, Universität Heidelberg

19:10 Fragen aus dem Publikum

19:30 Ende

Über das thema ...

Meistens sind Universitäten in einen städtischen Kontext eingebettet. Innerhalb von Städten agieren sie als starke Akteure, nicht nur aufgrund ihrer physischen Größe in Bezug auf Fläche und Gebäude sowie der hohen Anzahl an Beschäftigten, Studierenden und wissenschaftlichem Personal, sondern auch wegen ihres erheblichen Energieverbrauchs in bestimmten Forschungsbereichen. Aus einer Nachhaltigkeitsperspektive erscheint es daher logisch, dass Stadtverwaltungen und Universitätsleitungen Synergien nutzen sollten, um „grüne“ Verkehrskonzepte und alternative Energiepolitiken zu fördern.
Zusätzliche Herausforderungen ergeben sich durch klimawandelbedingte „Hitzeinseln“, den Verlust der Biodiversität sowie die Notwendigkeit, Passivhausstandards zu entwickeln. Bei historischen Gebäuden oder ganzen Stadtvierteln kann zudem die Herausforderung bestehen, adaptive Technologien mit den Anforderungen des Denkmalschutzes in Einklang zu bringen.
Interdisziplinäre und transdisziplinäre Forschung an Universitäten könnte all diese Herausforderungen adressieren und evidenzbasierte Lösungskonzepte entwickeln. Da wirksame Maßnahmen zur Bewältigung der genannten Herausforderungen oft die Akzeptanz und/oder Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung erfordern, kann Citizen Science als Mittel dienen, um öffentliche Meinung und Bewusstsein in Nachhaltigkeitsstrategien zu integrieren. Als Schnittstelle zwischen akademischer Wissenschaft und Stadtverwaltung kann Citizen Science – etwa durch Datenerhebung oder als Teil von Co-Creation-Prozessen – eine entscheidende Rolle bei der gemeinsamen Entwicklung inklusiver Lösungen spielen.

Als gemeinsames Unterfangen der Partneruniversitäten der 4EU+European University Alliance bietet diese Veranstaltung eine einzigartige Plattform, um unterschiedliche Ansätze zur Bewältigung globaler Herausforderungen zu diskutieren und so neue Perspektiven für die Förderung der Verbindungen zwischen Städten und Wissenschaft zu eröffnen.  
 

Informationen über die Gäste

Prof. Dr. Géraldine Pflieger ist Professorin für Stadt- und Umweltpolitik an der Universität Genf und Direktorin des Instituts für Umweltwissenschaften, das fünf Partnerfakultäten vereint und Studierende in den Themen Wasser, Klimawandel, Biodiversitätsschutz, Regionalplanung und Energiewende ausbildet. Seit 2020 agiert sie als Wissenschaftsvertreterin in der Schweizer Delegation für die Klimaverhandlungen bei den UN-Klimakonferenzen (COPs) und seit 2023 als leitende Wissenschaftlerin des Flagship Environmental Transitions innerhalb der 4EU+ University Alliance. Sie wurde als Leitautorin des nächsten IPCC-Sonderberichts über Klimawandel und Städte nominiert. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Klimaschutzmaßnahmen und -politik auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene.

Geraldine Pflieger

Prof. Dr. Natasha de Vere ist Biodiversitätswissenschaftlerin, Kuratorin für Botanik und Professorin an der Universität Kopenhagen. Sie untersucht insbesondere, wie Klima- und Umweltveränderungen die Interaktionen zwischen Pflanzen und Bestäubern sowie die Pflanzenvielfalt in vergangenen und gegenwärtigen Zeiträumen beeinflussen. Darüber hinaus erforscht sie Pflanze-Bestäuber-Interaktionen in anthropogenen Landschaften – etwa in Gärten, städtischen Erholungsgebieten und Agrarflächen – und entwickelt Strategien zur Verbesserung der Blütenressourcen für Bestäuber. Als Kuratorin für Botanik und leitende Kuratorin der Biodiversitätsgalerie, einer der Dauerausstellungen im neuen Naturhistorischen Museum Dänemarks, steht sie zudem in regem Austausch mit der Öffentlichkeit. 

Natasha de Vere

Prof. Dr. Ulrike Gerhard ist Professorin für Humangeographie Nordamerikas und Stadtgeographie am Geographischen Institut und am Heidelberg Center for American Studies (HCA) der Universität Heidelberg. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf aktuellen urbanen Entwicklungen in Nordamerika, Europa und Deutschland, häufig aus interdisziplinärer und komparativer Perspektive. Ulrike Gerhard ist stellvertretende Direktorin des Heidelberg Center for American Studies sowie Leiterin des ehemaligen Living Lab „Nachhaltige Stadtentwicklung in der Wissensgesellschaft“, das ein Urban Office an der Universität Heidelberg an der Schnittstelle zwischen Universität, Stadt Heidelberg und zivilgesellschaftlichen Akteuren betreibt. Sie ist Sprecherin des DFG-geförderten Graduiertenkollegs „Authority and Trust in American Society, History and Culture“, Principal Investigator des MSCA-EU Horizon Doctoral Network on C-Newtral Cities (2024–2027) und koordiniert Flagship 1: Urban Health and Demographic Change innerhalb der 4EU+ Alliance.

Ulrike Gerhard

Raoul Schmidt-Lamontain ist seit 2020 Bürgermeister für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität in Heidelberg. Er setzt auf nachhaltige Mobilität in Heidelberg, etwa mit zahlreichen neuen Fahrradstraßen, Radschnellwegen und einem Fahrradparkhaus mit über 2.000 Stellplätzen. Mit dem OASIS-Programm zur Begrünung des Bismarckplatzes und klimaresilienten Stadtquartieren fördert er die Anpassung Heidelbergs an den Klimawandel. Langfristig treibt er die Verkehrswende in Heidelberg mit dem Klimamobilitäts- und Verkehrsentwicklungsplan 2035 voran, vernetzt Mobilitätskonzepte regional und schafft so neue Mobilitätsangebote. Wissenschaft und Zivilgesellschaft spielen dabei eine Schlüsselrolle. Wie diese Zusammenarbeit gelingt, diskutiert er bei "From Advocacy to Action".

Raoul Schmidt-Lamontain

Die Mission

Der Forschungsinkubator „Heidelberg Center for the Environment“ (HCE) vernetzt die vorhandenen Kompetenzen in den Umweltwissenschaften über die Fachgrenzen hinweg an der Universität Heidelberg und dient als koordinierende Drehscheibe für die lokale, regionale und internationale Zusammenarbeit und Transfer.
Mit der öffentlichen Veranstaltungsreihe „Heidelberger Brücke“ bietet das HCE eine Plattform für den interdisziplinären Austausch innerhalb und außerhalb der Universität Heidelberg. Die Reihe schlägt nicht nur Brücken zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, sondern vernetzt auch die akademische Gemeinschaft mit der interessierten Öffentlichkeit.
Im Rahmen der 4EU+ European University Alliance, einer transnationalen strategischen Allianz von acht Universitäten, übernimmt das HCE eine koordinierende Rolle für das Flagship der Allianz „Environmental Transitions“ im 1CORE-Projekt in Heidelberg.
Durch die Organisation und Ausrichtung der Veranstaltung „From Advocacy to Action“ unterstützt HCE die Mission dieser Vorzeigeinitiative, denn die Bewältigung der Transformation zur globalen Nachhaltigkeit erfordert eine Wissenschaft, die Entwicklungspfade identifizieren kann, die gerecht, fair und politisch akzeptabel sind, ohne die planetaren Grenzen zu überschreiten.

Links

1CORE – One Comprehensive Research-Intensive European University

Die Podiumsdiskussion „From advocacy to action“ ist eine der Cross-Promotion-Veranstaltungen im Rahmen des 1CORE-Projekts. Ziel dieses Projekts ist die Schaffung einer integrierten, transnationalen Europäischen Universität, die ihre acht Mitgliedsinstitutionen aus ganz Europa nahtlos vernetzt, der internationalen akademischen Zusammenarbeit neue Impulse verleiht und das Wachstum der Universitäten in den Bereichen Bildung, Forschung, Innovation und Öffentlichkeitsarbeit fördert. Die 1CORE-Cross-Promotion-Veranstaltungen sollen die Wirkung der Arbeit der Allianz und den Wert der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Universitäten hervorheben.

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