Prof. Dr. Lucas Menzel

Professor für Hydrogeographie und Klimatologie am Geographischen Institut der Universität Heidelberg, HCE Mitglied seit 2011.

Ich beschäftige mich in meiner Arbeit mit den Wasser- und Energieflüssen im Übergangsbereich zwischen Böden, Vegetation und Atmosphäre. Einer der Schwerpunkte meiner Arbeit ist die Bestimmung der Verdunstung (Evapotranspiration) der Landoberfläche. Durch ein sich wandelndes Klima verändern sich auch die Steuergrößen der Evapotranspiration, die wiederum stark die Aufteilung der Wärmeflüsse bestimmt. Damit gewinnt z.B. bei Wasserknappheit und verringerter Verdunstung der fühlbare Wärmestrom an Bedeutung, der wiederum die Lufttemperatur in der bodennahen Grenzschicht der Atmosphäre antreibt. 

Ein weiterer Schwerpunkt meiner Tätigkeit ist die Entwicklung und Anwendung hydrologischer Modelle, mit denen wir auf Basis eigener Feldexperimente hydro-klimatische Prozesse und Dynamiken auf der größeren räumlichen Skala nachbilden, wie z.B.:

  • Die Bodenfeuchte und Grundwasserneubildung
  • Die raum-zeitliche Entwicklung der Schneedecke, vor allem im Zusammenhang mit dem Klimawandel
  • Ganz allgemein die Verfügbarkeit von Wasser für verschiedene Naturräume und die Darstellung der Wasserknappheit

Meine Forschungsprojekte sind sowohl in Südwestdeutschland als auch in verschiedenen Erdregionen angesiedelt, insbesondere im semi-ariden Raum (Naher Osten, Mongolei). 

Mehr über mich

Warum ich dem HCE beigetreten bin

Damals, bei der Gründung des HCE, herrschte eine sehr motivierende Aufbruchstimmung. Es schälte sich heraus, dass an unserer Universität viele Kolleginnen und Kollegen an einer transdisziplinären Zusammenarbeit zu herausfordernden Themen der Umweltforschung interessiert sind und die nötige Masse für eine Zusammenarbeit vorhanden ist. Das hat sich bis heute bewahrheitet und bleibt Motivation für die Zukunft.

Meine bisherigen Highlights

Das ist unter anderem unser Projekt zur Bedeutung des Lachgases in der Umwelt, das u.a. mit Frank Keppler (Projektleitung, Geowissenschaften), Steffen Greiner (COS) und Martina Schmidt (Umweltphysik) durchgeführt wurde. Dafür haben wir unter sehr widrigen Bedingungen während eines ersten Wintereinbruches im Khentii-Gebirge der Mongolei Bodenluftproben genommen und die Proben zu Fuß und auf Pferden transportiert. Später wurden sie dann erfolgreich im Labor von Frank Keppler analysiert. Es zeigte sich übrigens, dass die beprobten Böden, teils mit auftauendem Permafrost, kein Lachgas emittiert haben. Es wurde jedoch Kohlendioxid und Methan gefunden.

Meine wichtigsten Partner:innen

Trotz des interdisziplinären Charakters des HCE sind echte Zusammenarbeiten bislang vor allem im Bereich der Geowissenschaften und der Umweltphysik entstanden. Ich schaue mit Optimismus in die Zukunft und freue mich auf weitere Kooperationen!